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Der Abstieg beginnt in einem kleinen Glasbau vor der zentralen Halle des Las Vegas Convention Centers und endet zwölf Meter tiefer in einer Art unterirdischem Busbahnhof – etwas kleiner als bei Greyhound & Co, dafür mit cooler Musik und psychedelischer Beleuchtung. Er ist das Herzstück dieser vermeintlichen Innovation für den öffentlichen Personentransport. Denn weil der Verkehr oben schon an normalen Tagen stockt und zu Messezeiten gerne zum Erliegen kommt, hat Elon Musks Boring Company einen Tunnel gegraben, in dem seit einem guten Jahr eine Armada von Teslas flott und flüssig das Shutteln übernehmen – noch allerdings nur auf knapp drei Kilometern zwischen drei Haltestellen. Und schon dafür wurden angeblich über 50 Millionen Dollar ausgegeben. 
Ungefähr 1.000 Autos im Jahr – wo General Motors überall sonst auf der Welt eine große Nummer ist, zählen die Amerikaner in Europa zu den Exoten und müssen sich in der Zulassungsstatistik noch hinter Luxusmarken wie Rolls-Royce, Bentley oder Lamborghini einreihen. Doch glaubt man Mahmoud Samara, sind die Tage in der Nische gezählt. Der Europachef der Amerikaner kündigt Samara einen Neustart für die „alte Welt“ an und will Cadillac & Co auch diesseits des Atlantiks wieder auf einen grünen Zweig führen. 
Rostige Flugzeughangars, schartige Betonpisten und windschiefe Backstein-Baracken: Wer das erste Mal zu Everrati nach Bichester kommt, reibt sich zurecht die Augen. Erst recht, wenn er gleich mehrere hunderttausend Pfund für ein neues Spielzeug ausgeben will. Denn die Zentrale eines angesagten Elektroautoherstellers hätte man sich ein wenig zukunftsorientierter vorgestellt.

Doch anderseits passt der ehemalige Militärflughafen 90 Minuten nördlich von London perfekt zu der PS-Manufaktur. Und zwar nicht nur, weil es hier eine kilometerlange Startbahn als Teststrecke gibt. Sondern vor allem, weil Everrati das Zeitgefühl genauso durcheinander bringt wie die Immobilienverwaltung, die hier in den Ruinen der Royal Air Force ein wenig Start-Up-Kultur zaubern will. Denn statt neue Elektroautos zu bauen, verschaffen die Firmenchefs Justin Lunny und Nick Williams hier einer Reihe von PS-Legenden ein zweites Leben an der Ladesäule.

Das soll eine schwierige Auffahrt sein? Natürlich gibt es bessere Autos, um eine luxuriöse Villa auf einem einsamen Gipfel über der Küste von Santa Barbara zu erreichen, als einen Bentley Flying Spur. Denn selbst mit einem 544 PS starken Plug-in-Hybrid im Bug bleiben 2,5 Tonnen immer noch 2,5 Tonnen und auch die Hinterachslenkung ändert nur gefühlt etwas an der Länge von 5,30 Metern. Deshalb können sich auf den engen Serpentinen dieser fein gebügelten Privatstraße schon mal ein paar Schweißflecken unter dem feinen Zwirn bilden. Erst recht, wenn dem feudalen Dickschiff auch noch ein anderes Auto entgegenkommt und sie Tetris spielen müssen mit den Millionendingern auf dem schmalen Band hunderte Meter über dem Meer.
Auf den ersten Blick erinnert der offene Zweisitzer ein wenig an den Morgan Threewheeler. Wie das skurrile Relikt aus England ist der Venice ein Dreirad mit zwei Rädern vorne und einem hinten und dazwischen einem Einbaum für zwei Personen, die tief unten auf dem Asphalt kauern und sich nur mühsam hinter einen gläsernen Windabweiser ducken …

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Die “Final Edition”-Modelle kosten ab 55.600 Euro Der Elise von 1996 begn√ºgte sich mit 120 PS Zum Abschied gibt es eine “Final Edition” Auch nach 25 Jahren ist die Elise noch so verführerisch wie beim ersten Mal und sie tanzt noch immer so leichtfüßig wie bei ihrem Debütantinnen-Ball zum Beginn der Cabrio-Saison 1996 Schon nach …

Panorama: Abschied von der Lotus Elise Weiterlesen »

Es liegt eine seltsame Ruhe über dem Werksgelände und selbst das Häuschen zwischen den beiden Schranken an der Hauptpforte ist verwaist. Denn hier in Hambach, wo noch vor kurzem viele Tausend Smart gebaut worden sind, geht es seit diesem Herbst etwas geruhsamer zu. Mit dem Facelift zur IAA im September hat Daimler beim Bonsai-Benz die letzten Benziner ausgemustert und Smart als erste halbwegs klassische Automarke komplett auf E-Antrieb umgestellt. Und die Smart ED sind erstens leiser, und werden zweitens zumindest bislang noch in sehr viel kleineren Stückzahlen produziert. Kein Wunder also, dass Hambach gerade einen Gang rausgenommen hat, es mucksmäuschenstill ist in der Fabrik und man schon nach einem Pförtner suchen muss, wenn man vom Werksgelände herunter will.
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