Alfa Romeo

Wer ein Herz für italienische Autos hat, gleich ob alt oder neu, ob piccolo oder grande, ob knuffig-niedlich oder sportlich-selbstbewusst, durfte sich in der Klassikstadt Frankfurt über ein ganz besonderes Stelldichein am „mercato italiano“ freuen: Fiat, Abarth, Lancia, Alfa Romeo, Maserati, Lamborghini, Ferrari, Ducato und Ducato präsentierten sich in Bestform. Da schlug das „cuore dell’auto“ aus gutem Grund höher!
Wenn die italienische Marke Lancia im kommenden Jahr wieder auf die internationalen Märkte zurückkehrt, wird als erstes neues Modell der vier Meter lange Ypsilon bei den Händlern stehen. Den Auftakt zum Comeback macht also der Kleinste im Programm. Und dieses Comeback der Marke außerhalb Italiens – dort gehört der Ypsilon noch immer zu den meistverkauften Modellen – ist genau definiert.
Die Mauer zwischen Ost und West war weg, die Europäische Union wurde gegründet, manch modebewusster Mann trug plötzlich Kajal, die Girlie-Kultur avancierte zur Massenbewegung – und die konservative Marke Mercedes wurde cool. Im Jahr 1993 waren disruptive Veränderungen fällig, und die erste Mercedes-Benz C-Klasse (W 202) spiegelte diese Neuausrichtung wider. Schon der vom Volksmund „Baby-Benz“ genannte Vorgänger-Typ 190 hatte die Marke mit dem Stern in der dynamischen Mittelklasse etabliert, also dort wo bis dahin BMW 3er oder Audi 80 (quattro) das Sagen hatten. Aber mit der C-Klasse ging Mercedes einen Schritt weiter: Gemeinsam mit dem Tuner AMG entwickelte Hochleistungssportler, V8-Motoren wie in der staatstragenden S-Klasse und Vierzylinder mit kraftvollen Roots-Kompressoren als Reminiszenz an die furiosen „Roaring Twenties“ mit Kompressor-Rennwagen. So viel Sportlichkeit in der Mittelklasse überraschte sogar die Fachwelt.
Bertone: Bei diesem Namen denken Designfans an dramatische Keilformen, wie sie den Lamborghini Countach, Maserati Khamsin oder Fiat X1/9 kennzeichnen. Auch die klaren Kanten stilprägender Concept Cars wie BMW Garmisch, Volvo Tundra oder Mazda MX-81 stammen aus der im November 1912 in Turin gegründeten Carrozzeria Bertone. Vor allem aber war es Haute Couture für Massenmodelle, mit der Starcouturier Nuccio Bertone ab den 1950er Jahren Designgeschichte schrieb. Ob Alfa, Audi, Citroen, Lancia, Opel oder VW, mit dem gleichermaßen kreativen wie mutigen Designhaus Bertone wollten viele Marken zusammenarbeiten – und Japaner wie Mazda erzielten erst mit in italienischer Leichtigkeit gezeichneten Limousinen globale Erfolge. Nur Ferrari konnte Bertone trotz aller Bemühungen nicht als Kunden gewinnen, der Supercar-Bauer aus Maranello vertraute konsequent auf die künstlerische Expertise von Pininfarina. Tatsächlich zeichnete Nuccio Bertone kein einziges seiner Meisterwerke selbst, der gefeierte Maestro konzentrierte sich stets darauf, Nachwuchsdesigner zu entdecken und aufzubauen. Klangvolle Namen wie Franco Scaglione, Giorgetto Giugiaro, Marcello Gandini oder Marc Deschamps, zahlreiche Stardesigner zündeten ihre Karriere bei diesem Karossier. Nuccio Bertone selbst aber wurde für seinen Einfluss auf die automobile Mode mit Ehrentiteln überschüttet und seine Werke schon 1977 auf der Kasseler documenta als utopische Kunstobjekte gefeiert.
Für die Wiederbelebung der italienischen Traditionsmarke Lancia wählte der Riesenkonzern Stellantis ein historisches Ambiente. Das feine Lustschloss Reggia di Venaria bei Turin ist über 300 Jahre alt, wurde schon kurz nach Fertigstellung vom Franzosen-König Ludwig XIV zerstört, immer wieder aufgebaut und später als Kaserne genutzt. Ende des 2. Weltkriegs geriet das inzwischen zum UNESCO-Welterbe zählende …

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Vielleicht waren es die faszinierenden Flügeltüren des in orangerot-leuchtender Signalfarbe lackierten BMW Turbo, mit denen diese 1,10 Meter flache Flunder Assoziationen weckte zu skulpturalen italienischen Vmax-Ikonen á la Lamborghini Countach und Alfa Romeo Carabo. Aber auch der damals zukunftsweisende Gullwing-Mercedes C 111 mit Wankelmotor und kühner Kunststoffkarosserie könnte die Entwicklung des BMW Turbo angeregt haben. …

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Die Mittelklasselimousine Giulia sowie das technisch verwandte SUV Stelvio als Marken-Flaggschiffe von Alfa Romeo erhalten zum Modelljahr 2023 neu gestaltete LED-Scheinwerfer mit Matrix-Technik an Stelle des bisher verwendeten Xenon-Lichts, dazu gibt es einen modifizierten Grill sowie LED-Rückleuchten. Die Instrumente im Cockpit sind nun vollständig digital ausgeführt, bietet auf Knopfdruck eine Heritage-Modus mit kreisförmiger Tacho-Skala und …

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Beta oder „Perpetual Beta“, diese Begriffe beschreiben heute die permanente Weiterentwicklung von Websites, Software, Gesellschaft und Arbeitswelt. Dynamische Prozesse, die dem Automobilpionier Vincenzo Lancia Freude bereitet hätten, war er es doch, der die Bezeichnung Beta ab 1909 als Synonym für dauernde Erneuerung einführte. Damals debütierte der Lancia Beta als erster Technologieträger der drei Jahre zuvor in Turin gegründeten Marke mit dem Logo einer Lanze.
Beta oder „Perpetual Beta“, diese Begriffe beschreiben heute die permanente Weiterentwicklung von Websites, Software, Gesellschaft und Arbeitswelt. Dynamische Prozesse, die dem Automobilpionier Vincenzo Lancia Freude bereitet hätten, war er es doch, der die Bezeichnung Beta ab 1909 als Synonym für dauernde Erneuerung einführte. Damals debütierte der Lancia Beta als erster Technologieträger der drei Jahre zuvor in Turin gegründeten Marke mit dem Logo einer Lanze.