Motorsport

Für die meisten Zeitgenossen zwischen Flensburg und Garmisch ist er einfach nur Deutschlands bekanntester Autofahrer. Für seine Fans und Bewunderer aber ist er nichts anderes als der „beste Rallyefahrer aller Zeiten.“ Fest steht nur eines: Der gebürtige Regensburger hat sich schon zu seinen Lebenszeiten Legendencharakter über die Generationen hinweg erworben. Seine Glanzzeiten als zweimaliger Rallye-Weltmeister (1980 und 1982) sowie als viermaliger Sieger der legendären Rallye Monte Carlo mit vier verschiedenen Marken (Opel, Fiat, Lancia und Audi) liegen teilweise mehr als 40 Jahre zurück. Und dennoch hat er mehr Autogrammpost und Selfie-Wünsche in der Öffentlichkeit als die meisten aktuellen deutschen Motorsportler. Heute wird Walter Röhrl 75 Jahre alt.
Es war eine Zeit des Umbruchs, damals vor 50 Jahren. Die jungen japanischen Autobauer eroberten den Weltmarkt, während Volkswagen seine Vorkriegs-Konstruktion Käfer als Produktionsweltmeister feierte, aber in Deutschland die Marktführung modernen Opel-Modellen überlassen musste. Und dann kam er: Das preiswerte Familienauto Audi 80 (B1) ließ im stilprägenden Design neuer Sachlichkeit und mit fortschrittlicher Frontantriebstechnik die etablierten Mittelklasse-Bestseller Opel Ascona, Ford Taunus und Fiat 124, aber auch die fernöstlichen Newcomer schlagartig alt aussehen. Gar nicht zur reden von antiquierten Wolfsburger Heckmotor-Typen á la Volkswagen 1600/411. Mit dem unter dem legendären Audi-Chefkonstrukteur Ludwig Kraus realisierten Audi 80 avancierte Ingolstadt 1972 zur Zukunftswerkstatt für den ganzen VW-Konzern.
Endlich! Auf diese Nachricht haben die Fans der „Grünen Hölle“ seit fast zwei Jahren gewartet: Das ultimative Motorsport-Ereignis in der Eifel, das 24h-Rennen, findet in diesem Jahr nicht mehr unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Und nicht im späten Herbst wie 2020, wenn die Dunkelheit früher hereinbricht und es für die Piloten in ihren ungeheizten Cockpits und für Zehntausende von Fans rund um die Nordschleife bitterkalt wird. Sondern im Mai, vom 26. bis zum 29. Ab sofort kann man Tickets für das „Rennen der Rennen“ am Ring ordern.
Dass mit Ausnahme des Esten Ott Tänak vor zwei Jahren alle Rallye-Weltmeister der vergangenen 18 Jahre Franzosen waren, ist kein Zufall. Sébastien Loeb und Sébastien Ogier absolvierten beide die Kaderschmiede des französischen Rallye-Sports. Eine Nachwuchsschule, bei der kein Talent durch das Raster fällt. Für den Rallye Nachwuchs wird bei unseren westlichen Nachbarn einiges getan: Seit rund zehn Jahren gibt es etwa die WRC-Akademie, (WRC = World Rallye Car), in der zunächst mit identischen Ford Fiesta R2-Modellen gefahren wurde. Ogier schätzte diese Akademie sehr: „Um Erfolg zu haben, müssen die Nachwuchsfahrer jeden Aspekt des Rallyesports kennen. Es geht nicht nur um das Auto, sondern auch über Sponsoren, Fitness und mehr.“
Die amtierenden deutschen Meister Marijan Griebel und Alexander Rath haben vin beeindruckender Manier die deutschen Fahnen beim Auftakt der Rallye-Weltmeisterschaft festgehalten. Bei der 90. Austragung der berühmten „Rallye Monte Carlo“ belegte das Team aus dem Hunsrück (Hahnweiler) und von der Mosel (Trier) in einem Opel Corsa Rally4 des belgischen BMA-Teams den zweiten Platz in ihrer Klasse RC4 und landete im Gesamtergebnis auf Rang 28.