Manche Regionen pflegen offenbar eine sehr eigenwillige Trauerkultur in kulinarischer Form. So isst man unter anderem in Sachsen gebratene Blutwurst in spezieller Zubereitung als „Tote Oma“. Ähnlich nahrhaft, aber als Getränk, gibt’s die Schwester eines Elternteils in Norddeutschland. Das heißt dann „Tote Tante“. Wer’s zum Frühstück nimmt, sollte nicht mehr Auto fahren an dem Tag – denn dafür wird Rum in heißen Kakao gegeben und mit Sahnehäubchen verziert. Das, was man mit kaltem Kakao als Lumumba kennt – das klingt dann eher nach Tanzschule als nach Friedhof.
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