Motorsport

Motorradfahrer sind derzeit mal wieder in der Diskussion. Sonntags-Fahrverbot ja oder nein? Die Frage spaltet die Gemüter, ist landauf und landab ein Aufreger. Davon war an diesem Sonntag auf dem Nürburgring allerdings keine Rede. Denn wenn ausgemachte Amateure, Menschen, die einem bürgerlichen Beruf nachgehen, ein Wochenende im umgebauten Lieferwagen pennen, acht Stunden am Stück „auf der Gummikuh“ sitzen, Rennen auf der Grandprix-Strecke fahren, um am nächsten Morgen wieder im eigenen Handwerksbetrieb ihren Mann zu stehen, dann ist das schon mehr als nur ein Hobby. Der RLC (Reinoldus Langstrecken Cup) eint sie alle.
Die Erleichterung war groß bei allen Beteiligten, als am Samstagnachmittag das erste Rennen in diesem Jahr auf dem Nürburgring zu Ende gegangen war und sich die Anspannung allmählich gelöst hatte. Mit dreimonatiger Verspätung war wegen der Corona-Pandemie die Saison auf der wohl weltweit schwierigsten und anspruchsvollsten Rennstrecke eröffnet worden. Der erste Lauf zur neuen Nürburgring Langstreckenmeisterschaft, der NLS, war ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen.
Wenn man sich mit allen nur denkbaren Möglichkeiten auf den um drei Monate verspäteten ersten Einsatz in diesem Jahr auf der Nürburgring-Nordschleife vorbereiten will, dann muss manchmal auch das Wohnzimmer zur Rennstrecke werden. Und man darf sich nicht scheuen, ein rund 40.000 Euro teures Hightech-Gerät zum Training zu nutzen. So wie das Nordschleifen-Profi Rudi Adams aus Nohn in der Eifel gemacht hat. Mit einem Race Simulator, den ihm die Nürburgring eSports Lounge zur Verfügung gestellt hat, bereitete er sich wochenlang zu Hause vor.
Rennen ja – Party nein. Wird so das ADAC 24h-Rennen auf dem Nürburgring aussehen? Nachdem die Bundesregierung am Mittwoch aufgrund der Pandemie ein generelles Verbot für Großveranstaltungen bis Ende Oktober 2020 erlassen hat, ist die Frage nach dem 24h-Rennen auf dem Nürburgring wieder offen, nachdem der Termin zunächst vom Mai in den September verschoben worden war.
Die ersten Beschlüsse für die Rallye Dakar 2021 stehen fest. Geleitet wurde die entsprechende Sitzung von den Hauptverantwortlichen der Veranstaltung: Prinz
Abdulaziz bin Turki Al-Faisal (Sportminister des Landes), Prinz Khalid bin Sultan Al Abdullah Al Feisal (Vorsitzender der Saudischen Automobil- und Motorrad Vereinigung), Yann Le Moenner (CEO des Ausrichters Amaury Sport Organisation/ASO) und David Castera (Direktor und Rennleiter der Rallye Dakar seit 2019 mit Dakar-Erfahrungen als Co von Cyril Despres und Stéphane Peterhansel).
Der Rallyesport hat es in diesen Zeiten ganz besonders schwer. Während die Formel 1, gut abgeschirmt vor Zuschauern, ihre Geisterrennen fahren kann, fallen die Rallyechampionate in Deutschland zum größten Teil aus. Eine Zugangsregulierung ist im Rallyesport nicht möglich. Erwischt hat es jetzt auch die Saarland-Pfalz-Rallye. Die KÜS ist seit über zehn Jahren einer der Hauptsponsoren der Veranstaltung.