Alfa Romeo

Es war ein absolutes Novum im Automobildesign, das Mikrofaser-Material im Wildleder-Look: Mit Sitzpolstern, Dachhimmeln und Armaturentafeln aus Alcantara setzten Nobelmarken wie Lancia und Maserati schon in den 80er-Jahren eigenständige Akzente. Damals setzten die meisten Premium-Hersteller auf schwere Leder-Fauteuils, auch das längst aus Auto-Interieurs verschwundene Velours spielte noch eine wichtige Rolle. Alcantara präsentierte sich als moderne Variante, als perfektes Sinnbild italienischen Stils.
Nachdem die Vierzylinder-Modelle Giulia und Stelvio im Frühjahr ein Facelift erhalten haben, sind jetzt die Powermodelle dran. Pünktlich zum 100. Geburtstag des vierblättrigen Kleeblatts (Quadrifoglio) haben die Italiener ihre Glücksbringer-Modelle Giulia QV und Stelvio QV aufgefrischt. Zehn PS mehr und neu gezeichnete Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer haben Einzug gehalten. Im Innenraum sind beide Modelle jetzt mit einem volldigitalisierten Kombiinstrument (12,3 Zoll) ausgestattet, der Multimedia-Monitor blieb bei 8,8 Zoll.
Wer ein Herz für italienische Autos hat, gleich ob alt oder neu, ob piccolo oder grande, ob knuffig-niedlich oder sportlich-selbstbewusst, durfte sich in der Klassikstadt Frankfurt über ein ganz besonderes Stelldichein am „mercato italiano“ freuen: Fiat, Abarth, Lancia, Alfa Romeo, Maserati, Lamborghini, Ferrari, Ducato und Ducato präsentierten sich in Bestform. Da schlug das „cuore dell’auto“ aus gutem Grund höher!
Wenn die italienische Marke Lancia im kommenden Jahr wieder auf die internationalen Märkte zurückkehrt, wird als erstes neues Modell der vier Meter lange Ypsilon bei den Händlern stehen. Den Auftakt zum Comeback macht also der Kleinste im Programm. Und dieses Comeback der Marke außerhalb Italiens – dort gehört der Ypsilon noch immer zu den meistverkauften Modellen – ist genau definiert.
Die Mauer zwischen Ost und West war weg, die Europäische Union wurde gegründet, manch modebewusster Mann trug plötzlich Kajal, die Girlie-Kultur avancierte zur Massenbewegung – und die konservative Marke Mercedes wurde cool. Im Jahr 1993 waren disruptive Veränderungen fällig, und die erste Mercedes-Benz C-Klasse (W 202) spiegelte diese Neuausrichtung wider. Schon der vom Volksmund „Baby-Benz“ genannte Vorgänger-Typ 190 hatte die Marke mit dem Stern in der dynamischen Mittelklasse etabliert, also dort wo bis dahin BMW 3er oder Audi 80 (quattro) das Sagen hatten. Aber mit der C-Klasse ging Mercedes einen Schritt weiter: Gemeinsam mit dem Tuner AMG entwickelte Hochleistungssportler, V8-Motoren wie in der staatstragenden S-Klasse und Vierzylinder mit kraftvollen Roots-Kompressoren als Reminiszenz an die furiosen „Roaring Twenties“ mit Kompressor-Rennwagen. So viel Sportlichkeit in der Mittelklasse überraschte sogar die Fachwelt.