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Mein Haus, meine Familie, mein Kapitän: In den Wirtschaftswunderjahren waren die gesellschaftlichen Erfolgssymbole noch fest definiert und wer es beruflich „zu etwas gebracht hatte“, zeigte dies besonders gern durch ein möglichst repräsentatives Fahrzeug. Ein Trend, den Opel vorantrieb, denn billigere Oberklassemodelle als den beliebten Kapitän gab es nicht und stylishere schon gar nicht. Geformt nach amerikanischen Vorbildern – Opel war noch Tochter von General Motors – wölbten sich beim Kapitän P des Modelljahrs 1959 die Panoramascheiben für eine Breitbildaussicht, die Kinogefühl bewirkte wie bei Breitwand-Blockbustern.
Es liegt eine seltsame Ruhe über dem Werksgelände und selbst das Häuschen zwischen den beiden Schranken an der Hauptpforte ist verwaist. Denn hier in Hambach, wo noch vor kurzem viele Tausend Smart gebaut worden sind, geht es seit diesem Herbst etwas geruhsamer zu. Mit dem Facelift zur IAA im September hat Daimler beim Bonsai-Benz die letzten Benziner ausgemustert und Smart als erste halbwegs klassische Automarke komplett auf E-Antrieb umgestellt. Und die Smart ED sind erstens leiser, und werden zweitens zumindest bislang noch in sehr viel kleineren Stückzahlen produziert. Kein Wunder also, dass Hambach gerade einen Gang rausgenommen hat, es mucksmäuschenstill ist in der Fabrik und man schon nach einem Pförtner suchen muss, wenn man vom Werksgelände herunter will.